8. November 2002
Otto Momm verstorben
Nachruf in der Rheinpfalz
Otto Momm, in Duttweiler als Winzer ebenso anerkannt wie als Radsport-Experte beim Radsport-Club (RSC) Neustadt, ist tot. Im Alter von 71 Jahren verstarb er vor wenigen Tagen auf der Mittelmeerinsel Mallorca, wo er seit rund einem Jahrzehnt gewohnt hat. Am Montag, 14.15 Uhr, findet die Trauerfeier auf dem Duttweilerer Friedhof statt.
Dass Otto Momm in der Pfalz überhaupt sesshaft wurde, verdankte der gebürtige Westfale einzig und allein dem Radsport. Als A-Jugendlicher hatte er sich 1950 bei einem Radrennen in Duttweiler angemeldet, quartierte sich im Weingut Reif ein, verliebte sich dort Hals über Kopf in ein Winzermädchen namens Ruth und brachte damit seine eigentliche Lebensplanung als Junior-Chef des elterlichen Schreinereibetriebes gehörig durcheinander. Der langen Rede kurzer Sinn: Otto Momm ließ die Hobelbank links liegen, heiratete, wurde Winzermeister, übernahm später den schwiegerelterlichen Betrieb und machte das "Weingut Otto Momm" zu einer der besten Adressen im Weindorf Duttweiler.
Bereits vor Jahren übergab er den Weinbaubetrieb an seinen Sohn Reinhard. Seine Liebe zum Radsport hatte er trotz der vielen Arbeit im Weinberg und im Kelterhaus jedoch nie aufgegeben. Neun Jahre lang war er Erster Vorsitzender des Radsport-Clubs Neustadt und anschließend Ehrenvorsitzender, einige Zeit auch Bezirksvorsitzender der vorderpfälzischen Radsportler.
Seinen größten Coup landete Momm 1960, als er die deutschen Vierer-Mannschaftsmeisterschaften nach Duttweiler holte. Ganz eng ist sein Name aber auch mit dem bis heute attraktiven Kerwerennen verbunden, das er 1987 aus der Taufe gehoben hatte.
In den vergangenen Jahren war es ruhig um den Lebenskünstler Otto Momm geworden, der aus gesundheitlichen Gründen Calla Millor, Feriendomizil auf der Baleareninsel Mallorca, zu seiner dritten Heimat auserkor und deshalb nur noch sporadisch - zumeist während der Herbstzeit -in die Pfalz zurückkehrte.
Pressespiegel
Nachruf Rheinpfalz, 08.11.2002