Beim Närrischen Schlachtfest in Duttweiler hat die Rheinpfalz einmal näher hingeschaut:
Der Morgen ist kalt, regnerisch und windig. Duttweilers Straßen liegen menschenleer. Nur hie und da ist an diesem frühen Samstagmorgen ein vereinzeltes Fenster beleuchtet. Doch während das Dorf noch zu schlafen scheint, geht es andernorts hoch her: In der Festhalle ist Schlachtfest.
Der Seiteneingang zur Festhalle ist erleuchtet, und dann finden die Füße, geführt von der Nase, ihren Weg von ganz allein. Gewürzig riecht"s und deftig. Die Tür zur Wurstküche öffnet sich, Brillen beschlagen, und die Augen müssen erst den Nebel aus warmem Kochdunst durchdringen.
Seit sechs Uhr sind sie zugange, erzählt Dietmar Winkelmann vom Ortsbeirat und stellt Metzger Willi Schneider, der sonst in einem Mannheimer Schlachtbetrieb arbeitet, und seine Duttweilerer Helfer Karl Heinz Lehr, Rolf Materna und Fritz Ecarius vor. Vier Schweine aus der Region sollen den Weg vom Schlachthof Neustadt in die Besuchermägen des vom Ortsbeirat organisierten närrischen Schlachtfestes in Duttweiler finden.
Acht Schweinehälften, die gut zweihundert Portionen Mittagessen zuzüglich zahlreicher Würste bedeuten. Die Bratwürste sind schon am Vorabend fertig geworden. Was gerade in zwei großen Kesseln vor sich hin köchelt, sind die Leberwürste im Schweinedarm. Früher einmal musste mühsam mit Holz befeuert werden, heute wird einfacher mit Gasbrennern erhitzt.
Metzger Schneider rührt vorsichtig die Würste durch, übergießt sie mit dem Sud, damit sie gleichmäßig garen und kontrolliert die Temperatur. Mehr als 85 Grad Celsius dürfen die Thermometer nicht anzeigen, sonst platzen die Würste, was allerdings den „Worschtsuppenkenner" freuen würde. Denn Wurstsuppe gibt's aus dem Leberwurstsud mit Einlage nach Belieben und ein paar „Scheppern" Blutwurstteig in die Brühe wegen der Gewürze. Die Rezepturen für die Köstlichkeiten hält Schneider streng geheim. Nur soviel: Schwartenmagen besteht aus „vunn jedem ebbes", Leberwurst aus Schweinebauch, -backe, und -griff. Doch ansonsten plaudert Schneider mit seinen Helfern „aus dem Nähkästchen", wenn es um sonstige Zutaten oder um die Blutwurst geht. Für die Bratwürste müssen Dünndarm vom Schwein zum Füllen, Schweinebauch und Schweineschulter her. Für Kesselfleisch werden Kammfleisch, Schnüffel und Bäckchen gekocht. Die Rippenstücke müssen ausgebeint werden.
Und der zwecks Geschmeidigkeit im Eimerchen mit warmem Salzwasser gewässerte Rinderdarm wartet, bereits vom Schlachthof gesäubert, auf seine Blutwurstfüllung, die in der Mengmulde aus Alu angerührt wird. Dazu braucht es durchgemahlene Schwarte zum Binden, Zwiebeln, gekochte Speckstücke (Grieben), Majoran, Salz, Pfeffer, Muskat, Koreander und jede Menge Schweineblut, bevor mit ganzem Körpereinsatz in Hand- und Armarbeit durchgerührt wird. Die Füllmaschine presst den abgeschmeckten, warmen, würzigen Blutwurstteig in die Kranzdärme, die Schneider geschickt und schnell fortlaufend abbindet. Solchermaßen in Einzelringe geteilt, wird die Wurstgirlande zerschnitten, um die Einzelwürste zu kochen, die erst danach mit anschließendem Abkühlen schnittfest werden.
Ab der Mittagszeit findet dann alles zahlreiche Abnehmer in der geschmückten und bestuhlten Festhalle. Der Gewinn der ehrenamtlichen Veranstaltung soll dieses Jahr laut Winkelmann der Dorfplatzerneuerung zukommen.  

Närrisches Schlachtfest in Duttweiler
Vom Kessel direkt auf den Teller - so heißt es wieder beim Närrischen Schlachtfest der Ortsverwaltung Duttweiler. Bereits zum zwölften Mal veranstaltet der Ortsbeirat sein traditionelles Schlachtfest in der Festhalle Duttweiler. Am kommenden Samstag, den 18. Februar gibt es ab 11:00 Uhr Kesselfleisch und Schlachtspezialitäten. Für den Genuss zu Hause empfehlen die Metzger frische Hausmacher Wurst. Das Schlachtfest klingt am Nachmittag mit einem reichhaltigen Kuchenbuffet aus.