Zur Diskussion im Stadtrat und auf der Leserbriefseite, ob die Neustadter Schüler den Saalbau für ihren Abiball zu noch besseren Konditionen bekommen sollen. Derzeit zahlen sie die „halben“ Miete:Nachdem ich jetzt einige Zeit mit Verwunderung und Ärger die Kommentare zum Thema Abiball lese, muss ich für die Schülerinnen und Schüler Stellung beziehen. Es ist offensichtlich, dass die Verfasser der Leserbriefe nicht wirklich nah am Thema sind, sonst käme es nicht zu solchen Kommentaren.Wir sind Eltern von zwei Abiturientinnen (eine im aktuellen Abi-Jahrgang und eine im kommenden Jahr). Ich kann aus eigener Erfahrung versichern, dass die Schülerinnen und Schüler sehr viel Kraft, Kreativität und Engagement ab der 11. Klasse verwenden, um sich den Abiball zu finanzieren. Dabei ist die Überlegung, ob die Saalbaumiete für Neustadter Schulen vergünstigt wird, keinesfalls strafbar.
Die Schüler haben viele Aktionen durchgeführt, unter anderem die Supermarktaktion. Dabei hat der komplette Abiturjahrgang acht bis zwölf Stunden Einkäufe verpackt. Ein großer Teil des Erlöses wurde für Grundschulen in Afrika gespendet. Entgegen der Behauptung im letzten Leserbrief, hätte der Erlös nicht für die Kosten des Saalbaus gereicht.
Die Überlegungen, die Verpflegung nicht über den zum Saalbau gehörenden Caterer zu beziehen, sondern diese selbst zu organisieren, nämlich durch den Jahrgang der aktuellen zwölften Klassen, sind ebenso verständlich wie vernünftig. Diese könnten sich dadurch wiederum einen finanziellen Baustein ihrer Abifeier im nächsten Jahr erarbeiten. Diese Idee wurde auch abgelehnt.
Es braucht also keiner den Schülern vorzuwerfen, dass sie sich nicht engagieren wollen und alles geschenkt haben wollen. Im Gegenteil – ich erlebe die Schüler in der Phase der Oberstufe (die noch andere Anforderungen an die Schüler stellt, als nur ihren Abiball zu organisieren) sehr engagiert und sie erwarten in keinster Weise, alles geschenkt zu bekommen.
Somit möchte ich an alle Leser appellieren, die Dinge von mehreren Seiten zu beleuchten und nicht auf „früher“ zu verweisen, beziehungsweise die „Jugend“ als bequem und verwöhnt darzustellen.