27. Oktober 2016
Kritik an Kritik
Leserbrief an die Rheinpfalz
Zu der Berichterstattung und einem kritischen Kommentar in der Rheinpfalz anlässlich der Gedenkfeier für die NS-Opfer in Neustadt hat Norbert Lindemann einen Leserbrief geschrieben:
„Hätte ein Lob verdient“
Zu „Jeder ist verantwortlich“ und dem damit verbundenen Kommentar „Effekthascherei“ in der Ausgabe vom 24. Oktober:Der Artikel zur Gedenkveranstaltung der Deportation pfälzischer und badischer Juden war informativ – auch die Schilderung der symbolischen Aktion auf dem Friedhof. Ich konnte mir einen guten Eindruck verschaffen, ohne dabei gewesen zu sein.Maßlos überzogen finde ich den Teil des Kommentars, in dem die Redakteurin dreimal das Wort „missbrauchen“verwendet, um die kreative Aktion von Herrn Dittus abzuqualifizieren. Was ist verwerflich daran, an einem pointierten Ort an die NS-Opfer zu erinnern und ihnen „ihren Namen zurückzugeben“? Wenn dazu der unverdächtige und unerschrockene Initiator der Gedenkstättenarbeit in Neustadt den Anstoß gibt, dann ist es für mich ein Zeichen der Glaubwürdigkeit und absolut keine Effekthascherei oder Missbrauch des Grabsteins. Gerade an einem Ort, der in Zusammenhang mit einer der NS-Größen steht, finde ich das legitim und moralisch geboten. Herrn Dittus dafür zu tadeln, halte ich für verfehlt. In meinen Augen hätte er ein Lob verdient!
Pressespiegel
„Hätte ein Lob verdient“ Rheinpfalz, 27.10.2016