1. Juli 2016
Nett ziert Titel
Selection - Das Genussmagazin
Vor einem Jahr kürte die Zeitschrift Selection Christian Nett zum Jungwinzer des Jahres. Jetzt interviewt Selection ihn über seine Erfahrungen in diesem Jahr. 
selection: Herr Nett, wie hatten Sie denn damals auf die "Siegesmeldung" reagiert? 
Christian Nett: "Wooohhhhoowww!", postete ich gleich auf Facebook und hatte innerhalb weniger Tage Tausende Seitenaufrufe erhalten. 
selection:Und ist es bei den Aufrufen und Likes geblieben oder hat sich der Titel auch richtig ausgezahlt? 
Christian Nett: Ich gestehe gerne, dass es sich voll und ganz gelohnt hat und immer noch lohnt. Aber es reicht nicht, nur einmal auf Facebook oder auf der Website mit dem Titel zu werben. Man muss schon selbst weiter am Ball bleiben. 
selection:Letzteres passt ja zu Ihnen als Fußballfan. Aber haben Sie in diesem Fall eher defensiv oder offensiv gespielt? 
Christian Nett: Man kann nicht viel gewinnen, wenn man nur hinten stehen bleibt. Man muss schon offensiv reagieren und das habe ich erfolgreich gemacht und mache es weiterhin. 
selection:Das heißt im Einzelnen? 
Christian Nett: Der Titel "Deutschlands bester Jungwinzer" verkauft keinen Wein an sich. Aber ich verkaufe den Titel und damit verkaufe ich dann Wein. Man muss darüber reden, das hilft wirklich. Und zwar auf sehr vielen Ebenen. Beispielsweise habe ich bei den Weihnachtspaketen immer eine Kopie der Urkunde beigelegt und ich schicke auch heute noch Kopien an Neukunden mit. Die Reaktionen sind nach wie vor sehr positiv. Die Kunden, vor allem neue Interessenten nehmen einen mehr ernst. Die aktive Vermarktung des Titels hat mir definitiv sehr viel gebracht. Auch bei einer Einladung von Wine Affairs. superior wine tasting & finest dj tunes wurde ich als Jungwinzer des Jahres 2015 vorgestellt. Sogar beim Neujahrsempfang hat mich der Bürgermeister vor 300 Gästen erstmals ausdrücklich erwähnt. Das macht auch bei Winzerkollegen Eindruck. 
selection:Auch bei Händlern und Gastronomen?
Christian Nett: Die hören uns nun einen halben Satz länger zu. Man rutscht außerdem auf der Liste von Messebesuchern um einige Positionen höher. Das habe ich etwa während der ProWein erlebt. Auf dieser Messe hat mich außerdem ein schwedischer Händler kontaktiert, der nur auf Grund meines Titels auf mich gekommen ist. Selbst über die Horeca-Schiene (Anm.: Abkürzung für Hotel, Restaurant, Catering) klappt das jetzt deutlich besser als zuvor. Außerdem konnte ich bei einem Konzert von Revolverheld Ende letzten Jahres in unserer Nähe meine Weine ausschenken. Das klappte nur, da ich durch den Titel die richtigen Kontakte bekommen hatte. Und zur Europapremiere von "Disney´s Aladdin-Das Musical" in Hamburg gab es meinen Wein "Glaube-Liebe-Hoffnung". Weingut Bergdolt-Reif & Nett in Duttweiler Blick über das Weingut im pfälzischen Winzerdorf Duttweiler.
selection:Also hat sich für Sie die Teilnahme an unserem Wettbewerb definitiv gelohnt.
Christian Nett: Ganz sicher, ich habe außerdem durch Ihr Magazin Neukunden und neue Kundenschichten erreichen können. Ein weiterer Vorteil bei den Wettbewerben von "selection" ist dazu, dass der Konradin Verlag dahinter steht und ich durch die Veröffentlichung in anderen Magazinen und Websites des Verlags auch von Leuten wahrgenommen werde, die keine Weinfreaks sind. Das ist sehr interessant, da nun auch Leute bei mir kaufen, die sich sonst mit Wein eher nicht beschäftigen, darunter auch jüngere Käuferschichten. Das sollte man nicht unterschätzen, das Weinpublikum wird jünger, das merke ich etwa bei diversen Hausmessen.
selection:Wie haben eigentlich Ihre jungen Kollegen auf unseren Jungwinzerwettbewerb und Ihren Sieg reagiert? 
Christian Nett: Ich habe wirklich nicht verstanden, dass im letzten Jahr nicht alle Jungwinzer mitgemacht haben. Die Meisten, die sich nicht beteiligt hatten, waren der Meinung, dass sich die Teilnahme nicht lohnen würde, da "selection" kein reines Wein-, sondern ein Genussmagazin ist. Ich jedenfalls habe davon definitiv profitiert. Aber wie gesagt, man muss diese Urkunden auch selbst aktiv vermarkten und nicht einfach nur warten, bis oder ob sich Käufer melden. Außerdem ist die Teilnahme an Eurem Wettbewerb recht unkompliziert. Man muss keine Marketingstrategien oder ähnliches vorstellen, sondern nur seine Weine anmelden und einschicken. 
selection:Dieses Jahr werden Sie ja aus Altersgründen bei unserem Jungwinzerwettbewerb nicht mehr teilnehmen. Werden Sie dennoch weiterhin Weine zu unseren Verkostungen einreichen?
Christian Nett: Aber klar. Eure neue Anzeigenkampagne wird ja Eure Wettbewerbe, also auch die prämierten Weine, stärker in den Fokus rücken. Und damit neue Käufer und Käuferschichten ansprechen
Pressespiegel
Deutschlands bester Jungwinzer packt aus wissen.de, 01.06.2016