Die Gemeindewerke Haßloch haben auf die Bedenken der Haßlocher Liste (HLL) reagiert. Diese plädiesrt dafür, das Wasser zukünftig verstärkt aus Brunnen im Haßlocher Mittenwald zu fördern, weil bei einem Gutachten aus dem Jahr 1987 bei den Brunnen im Benzenloch Mengen- und Qualitätsprobleme genannt werden und kritisiert gleichzeitig die Ausweitung des Wasserschutzgebiets. (Förderquote soll nicht erhöht werden, 30. Januar 2017)
Die Rheinpfalz schreibt dazu über eine Stellungnahmevon Verwaltung und Gemeindewerken:
Der Wasserbedarf könne gedeckt werden, die Wasserqualität werde streng überprüft. ... Darin wird auf den Unterschied hingewiesen, ein Wasserschutzgebiet festzusetzen, und ein Wassergewinnungsgebiet zu erschließen. „Benzenloch“ sei ein vorhandenes Wassergewinnungsgebiet, für das aktuell das Verfahren zur Festlegung eines Wasserschutzgebietes laufe. „Mittelwald“ sei lediglich mit einem Testbrunnen ausgestattet und somit kein aktives Wassergewinnungsgebiet. Im Flächennutzungsplan von 2005 sei der Mittelwald als geplantes Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Die Bewilligung für die GWH, bis zu 700.000 Kubikmeter Grundwasser pro Jahr aus dem Mittelwald zu entnehmen, laufe Ende 2021 aus. Derzeit sei das Benzenloch das einzige Wassergewinnungsgebiet der GWH und diene zur Versorgung mit Trinkwasser. 2003 sei die Verordnung für das Wasserschutzgebiet Benzenloch ausgelaufen. Die 2004 gestartete Beantragung eines neuen Wasserschutzgebiets für das Wassergewinnungsgebiet laufe noch. 23,2 (bisher 1,9) Quadratkilometer soll es groß sein. In Zonen eingeteilt, werde jedes Wasserschutzgebiet mit entsprechenden Bestimmungen zum Schutz des Trinkwassers versehen. Damit könnten auch Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt werden. Es sei nicht zu erkennen, so Verwaltung und Werke, wieso das Gutachten von 1987 der Ausweisung eines Wasserschutzgebiets für das einzige Wassergewinnungsgebiet der GWH entgegenstehen sollte. Zu hinterfragen sei, ob die damaligen Aussagen auch heute noch Gültigkeit besitzen. Die genehmigte Grundwasserentnahmemenge liege aktuell bei 2 Millionen Kubikmetern pro Jahr. In den letzten zehn Jahren habe die Grundwasserentnahme bei 1,6 bis 1,7 Millionen Kubikmetern gelegen – entgegen der Prognose des Gutachtens von mindestens 2 Millionen Kubikmeter. Bedenken bezüglich der Trinkwasserqualität aus dem Benzenloch habe es in den vergangenen 30 Jahren weder gegeben noch seien diese nachvollziehbar. Bei einer Erweiterung der Entnahme aus dem Benzenloch als zusätzliche Sicherheit müsse mit einem steigenden Wasserpreis gerechnet werden. Zwar sei „Mittelwald“ im Gutachten 1987 als geeignetes Gebiet zur Gewinnung von Grundwasser bewertet worden. Ob das Gebiet als zweites Standbein weiterhin geeignet sei, müsse überprüft werden. Bürgermeister Lothar Lorch (CDU) betonte, dass alles für die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung getan werde. Es gebe sechs Brunnen, wovon vier benötigt würden. Die 14 routinemäßigen Untersuchungen habe man um zehn weitere aufgestockt, so dass alle zwei Wochen Untersuchungen mit dem Gesundheitsamt durchgeführt würden. Der Bedarf liege entgegen der Prognosen immer noch bei rund 1,6 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Er sehe keinen Handlungsbedarf.
Die HLL meint dass angesichts der 2021 auslaufenden Wasserrechte jetzt Handlungsbedarf bestehe und verwies auf weitere Baugebiete und die Gefahr durch Nitratbelastungen und andere Gifte.