Aus der Website der Gemeindewerke, Stand 22. März 2017:
Die Geschichte der Wasserversorgung der Gemeindewerke Haßloch reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert. 1925 wurde mit dem Beschluss des Gemeinderats zum Aufbau einer gemeinsamen Wasserversorgung der Grundstein für die heutige Wasserversorgung in den Gemeinden Haßloch, Iggelheim und Duttweiler gelegt. Seither wurde die Wasserversorgung ständig ausgebaut und weiter optimiert. Die geographische Fläche des GWH-Netzgebietes umfasst heute mehr als 73 km². Die Länge des Wassernetzes beläuft sich auf 145,5 km. Für die Wassergewinnung setzen die Gemeindewerke Haßloch aktuell sechs Tiefbrunnen und das Wasserwerk ein. Die Rohwasserförderung aus den Tiefbrunnen erfolgt aus einer Tiefe von 70 bis 100 Metern. Bei einer genehmigten Grundwasserentnahmemenge von 2 Mio. m³ pro Jahr ist die Weiterentwicklung der Orte Haßloch, Iggelheim und Duttweiler bei einer derzeitigen Entnahmemenge von ca. 1,6 Mio. m³ pro Jahr auch noch in Zukunft gesichert.
Das aufbereitete Wasser hat beste Trinkwasserqualität. Vom Wasserwerk führen zwei Trinkwasserleitungen in das Versorgungsgebiet. Diese redundante Einspeisung des Trinkwassers in das Netz führt zu einer höheren Versorgungssicherheit für alle Kunden. Sollte eine Leitung einmal beschädigt sein, kann die Wasserversorgung über die andere Leitung erfolgen. Von den sechs vorhandenen Tiefbrunnen können vier Brunnen den Wasserbedarf selbst bei hochsommerlicher Spitzenlast abdecken. In der übrigen Zeit sind hierfür bereits drei der sechs verfügbaren Brunnen ausreichend.
Das gewonnene Trinkwasser wird völlig ohne Zugabe von Chemikalien an die Haushalte geliefert. Dank der guten Analysewerte ist das Trinkwasser der Gemeindewerke Haßloch sogar für die Zubereitung von Säuglingsnahrung besonders gut geeignet.
Strenge Qualitätsrichtlinien in Deutschland stellen sicher, dass Trinkwasser das am besten kontrollierte Lebensmittel im Land darstellt. Überprüft wird die Qualität durch die regelmäßige Entnahme und Analyse von Wasserproben. Für die Wasserversorgung der Gemeindewerke Haßloch sind 14 routinemäßige Wasserproben pro Jahr gesetzlich vorgeschrieben. Die Gemeindewerke haben diese routinemäßigen Untersuchungen für eine zusätzliche Sicherheit um weitere 10 Untersuchungen pro Jahr erhöht, so dass je Monat zwei Trinkwasserproben (im Abstand von zwei Wochen) entnommen werden. Schon geringfügige Abweichungen von den Normalwerten werden durch das Untersuchungslabor umgehend gemeldet. Parallel dazu erfolgt die permanente Überwachung der Trinkwasserqualität mit Prozessanalysegeräten im Wasserwerk selbst. Ziel dieser, deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehenden Maßnahmen ist es, durchgängig eine sehr hohe Trinkwasserqualität bei der Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.
Diese hohen Standards übersteigt das Qualitätssicherungssystem der Gemeindewerke Haßloch zusätzlich durch die regelmäßige TSM-Zertifizierung des Unternehmens. Diese Zertifizierung zum "Technischen Sicherheitsmanagement" (TSM) stellt sicher, dass der Netzbetrieb für das Wassernetz der Gemeindewerke Haßloch auf höchstem Niveau gewährleistet ist. Die Gemeindewerke arbeiten dabei auf der Grundlage der technischen Regeln des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW). Sie spiegeln den aktuellen Stand der Technik wider und finden bei Instandhaltung, Wartung, Betrieb und Neubau von Wasser- und Gasanlagen jederzeit im Versorgungsgebiet der Gemeindewerke Anwendung. Durch regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter ist sichergestellt, dass sich die Anlagen immer auf dem aktuellen Stand der Technik befinden und ebenso betrieben werden.
Die Rheinpfalz schrieb (Auszüge):
... Die Gemeindewerke (GWH) bieten am „Tag des Wassers“ allen Interessierten die Möglichkeit, ihr Wasserwerk im Benzenloch zwischen Duttweiler und Lachen-Speyerdorf zu besichtigen ...
... Wesentlich bessere Untersuchungsergebnisse brachten weitere Bohrungen beim heutigen Wasserwerk bei Duttweiler. Und so wurde mit dem 1929 in Betrieb genommenen Wasserwerk der Grundstein für die heutige Wasserversorgung in Haßloch, Iggelheim und Duttweiler gelegt, 1935 kam Altdorf hinzu. Das Wasserwerk wurde für 25.000 Einwohner – in Haßloch lebten damals knapp 10.000 Menschen – mit einer maximalen Jahresfördermenge von 270.000 Kubikmetern gebaut. 1929 entstand auch der Wasserturm mit einem Fassungsvermögen von 1000 Kubikmetern auf Duttweilerer Gemarkung nahe der heutigen B 39.
Auch nach der Veranstaltung hat die Rheinpfalz noch einmal die Fakten zusammengetragen:
...Beim „Tag des Wassers“, ... öffneten die Gemeindewerke im Wasserwerk Benzenloch, aus dem Haßloch, Iggelheim und Duttweiler ihr Trinkwasser beziehen, die Tore. Der Name „Benzen“ hat mundartlichen Ursprung und leitet sich von Binsen ab, die zu den Süßgräsern gehören.Seit 1929 wird die Wasserversorgung über das Wasserwerk Benzenloch für diese Gemeinden sichergestellt. Recht unscheinbar liegen die Gebäude in der Nähe der B 9 zwischen Geinsheim und Lachen-Speyerdorf, markanter zeigt sich der Wasserturm, der Eigentum der Gemeindewerke ist, auf Duttweilerer Gemarkung, 1,6 Kilometer südwestlich vom Wasserwerk gelegen. Dieser steht auf dem Trappenberg (der Name verweist darauf, dass ehemals Trappen, bodenlebende Vögel, dort gelebt haben) und ist 40 Meter hoch. Er hat in zwei Kammern ein Fassungsvermögen von 1000 Kubikmetern Wasser.
Insgesamt beträgt der Höhenunterschied des Wasserspiegels zu Haßloch 60 Meter. Pro zehn Meter entsteht ein bar Druck – das Wasser kommt in der Gemeinde also mit rund 6 bar an, erklärt Gas- und Wassermeister Thomas Schell den Besuchern. Im Umkreis von 300 Metern um das Wasserwerk befinden sich sechs Tiefbrunnen, die zwischen 70 und 100 Metern tief und von denen gerade drei aktiv sind. Pumpen befördern das sogenannte Rohwasser aus 15 Metern Tiefe ins Wasserwerk. Dort läuft es in dicken grünen Rohrleitungen zunächst durch eine Messstation, die den pH-Wert, die Trübung und die Leitfähigkeit misst, und wird dann unter Druck nach oben ins Gebäude gepumpt. Angesaugte Luft wird durch Filtergitter in die Kaskaden eingeblasen, durch die Anreicherung mit Luft wird die Kohlensäure ausgelöst. Über bis zu vier belüftete Kiesfilter, die mit unterschiedlichen Materialien aufgebaut und drei bis vier Meter hoch sind, werden Mangan und Eisen durch die Filter abgefangen.
Das so gewonnene Trinkwasser wird über zwei Rohrleitungen mit einem Druck von 6,2 bar nach Haßloch gepumpt. Dies geschieht mit Pumpen aus den 70er Jahren, die mit neuer Elektronik gesteuert werden.
Rund 1,6 Millionen Kubikmeter werden derzeit pro Jahr entnommen, um Haßloch (21.000 Einwohner), Iggelheim (7000) und Duttweiler (1000) zu versorgen. Im Sommer beträgt die täglich benötigte Wassermenge bis zu 6000 Kubikmeter, im Winter sind es etwa 3000. Laut Schell entstehen keine Engpässe in der Versorgung – auch weil in einem Speicher hinter der Rennbahn bis zu 5000 Kubikmeter und zwei Pumpen zur Verfügung stehen, die mit einem Druck von 6,4 bar arbeiten können.
Das Wasser hat den Härtegrad II und bewegt sich zwischen 12 und 12,2 Grad deutscher Härte). Der im Wasser enthaltene Kalk wird nicht ausgefiltert, und ist laut Schell „wichtig für den Geschmack“. Erst ab 50 Grad Celsius fällt dieser aus: Das ist leicht zu beobachten im heimischen Wasserkocher. Das Wasser weist einen pH-Wert bis zu 7,8 auf.
Um gleichbleibende Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten, müssen nach einem bestimmten Kubikmeterdurchlauf die Filter gereinigt werden, in der Regel pro Nacht jeweils ein Filter. Spülwasser und Luft werden durch die Filter gedrückt, Eisen und Mangan werden nach oben gedrückt, das Wasser wird abgeleitet. Danach setzen sich die Stoffe ab, die von einer Spezialfirma einmal pro Jahr auf einer Deponie entsorgt werden. Das gereinigte Spülwasser wird über einen Bach abgeleitet.
Überwacht wird der ganze Prozessablauf in einer kleinen Zentrale. Eine Schalttafel zeigt die Wasserläufe und eventuelle Störungen an. In der gelben Leitung strömt die Spülluft, die rote kennzeichnet den Spülwasserverlauf, grün bedeutet Rohwasser, und in den blauen Leitungen fließt das Reinwasser.