Die Dekoration beim Neujahrsempfang hat die Rheinpfalz zu einem weiteren Artikel inspiriert:
Mensch und Natur können Überraschendes zutage fördern, manchmal sogar gemeinsam, wie beim Neujahrsempfang in Duttweiler. Zunächst lagen dort auf langer Weintafel verstreut scheinbar kleine Rindenstückchen zu Füßen der Orchideen und leuchtenden Kerzenkelchdekorationen. Doch in Momenten, in denen das Licht durch Kelche und Weingläser gestreut auf die dunklen Teilchen traf, blitzten sie in Sekundenbruchteilen dunkelrot auf, schimmerten leuchtend und irisierten warm.Nach neugierigem Fühlen und Riechen und dem erstaunten Blick auf etwas Hartes, Kristallines kam von aufmerksamen Beobachtern die Erklärung: „Das ist roter Weinstein aus gereinigten Rotweinfässern. Die Platten wurden zerschlagen und nicht entsorgt, sondern zu Dekozwecken verwendet.“ Reiner Bossert vom gleichnamigen Weingut in Duttweiler erklärt: Der Weinstein, der sich in kleinen Krümeln manchmal am Boden von Weinflaschen oder Traubensäften wiederfindet, lagere sich als Kalium- oder Kalziumsalze der Weinsäure beim Reifen in alten Holzfässern während niedriger Temperaturen je nach Alkoholgehalt ab und ist somit ein natürliches Produkt von Mineralien und Fruchtsäure im Wein. Er bilde allmählich, über die Gärung und Reifungsjahre des Weins hinweg, spröde, bis zu mehreren Zentimetern dicke Schichten, die dann beim Reinigen von den Fassdauben entfernt würden.
„Wir haben unsere Platten aus dem abgeschlagenen, ehemaligen Weinkeller unserer Schwiegereltern aufgehoben und hüten sie wie einen Schatz“, sagt Kay Lützel aus Duttweiler lachend. Zwar sei der Weinstein nicht wertvoll im herkömmlichen Sinn, doch in mehrjähriger Ablagerung etwas Besonderes und im richtigen Licht imstande, zu funkeln wie Diamanten. Dass damit auch Juweliere bereits gespielt haben, hat er auf dem weihnachtlichen Kunigundenmarkt vor einigen Jahren festgestellt und anschließend seiner Ehefrau Gabi „handgefertigten Weinsteinschmuck“ unter den Baum gelegt.
Wer backt, kennt Weinstein auch als zugelassenen Lebensmittel- und soliden Backpulverzusatz für „fluffige“ Teige sowie als Seifenzutat. Als besonderes Kleinod sollen Mediziner Weinstein früher geschätzt haben, und auch heute wird er homöopathisch und naturheilkundlich genutzt. Weinsteinpulver soll durch seinen Mineraliengehalt, maßvoll in Flüssigkeit getrunken, lindernd gegen so manches Zipperlein und entgiftend wirken. Also viel zu schade, um ihn einfach als Abfall zu entsorgen.
„Wir haben unsere Platten aus dem abgeschlagenen, ehemaligen Weinkeller unserer Schwiegereltern aufgehoben und hüten sie wie einen Schatz“, sagt Kay Lützel aus Duttweiler lachend. Zwar sei der Weinstein nicht wertvoll im herkömmlichen Sinn, doch in mehrjähriger Ablagerung etwas Besonderes und im richtigen Licht imstande, zu funkeln wie Diamanten. Dass damit auch Juweliere bereits gespielt haben, hat er auf dem weihnachtlichen Kunigundenmarkt vor einigen Jahren festgestellt und anschließend seiner Ehefrau Gabi „handgefertigten Weinsteinschmuck“ unter den Baum gelegt.
Wer backt, kennt Weinstein auch als zugelassenen Lebensmittel- und soliden Backpulverzusatz für „fluffige“ Teige sowie als Seifenzutat. Als besonderes Kleinod sollen Mediziner Weinstein früher geschätzt haben, und auch heute wird er homöopathisch und naturheilkundlich genutzt. Weinsteinpulver soll durch seinen Mineraliengehalt, maßvoll in Flüssigkeit getrunken, lindernd gegen so manches Zipperlein und entgiftend wirken. Also viel zu schade, um ihn einfach als Abfall zu entsorgen.
Pressespiegel
Zum Entsorgen viel zu schade
Rheinpfalz, 23.01.2018