Die Rheinpfalz berichtet in ihrem Artikel von der Atmosphäre bei den Ortsbeiratssitzungen. Demnach geht es familiär zu, Besucher und Journalisten dürfen und sollen in der Runde mit Platz nehmen, ohne vereinnahmt zu werden. Das Familienoberhaupt - Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder, für den das Wort Institution in dem Ort wie erfunden scheint, wie die Zeitung schreibt, nimmt nach 15 Jahren seinen Hut.. Er will aber weiterhin als normales Mitglied im Ortsbeirat weitermachen. Dir Rheinpfalz schreibt weiterhin:
Der 60-jährige Freie Wähler spricht von drei „erfüllten“ Amtsperioden, weil ihm die Wertschätzung der Bürger den großen Aufwand stets ausgeglichen habe. Er geht aber, „weil ich zermürbt bin von der Verwaltung, die bei so vielen Kleinigkeiten einfach nicht voran kommt“. Syring-Lingenfelder, dessen Vater schon die Geschicke des Ortes lenkte, steht stellvertretend für das selbstbewusste Pochen auf Eigenständigkeit des kleinsten Neustadter Ortsteil mit seinen rund 1000 Einwohnern gegenüber „der“ Stadt.
Als Beispiel wird Dudostraße aufgeführt, der fordert seit Jahren ein Tempolimit und ein Parkkonzept, erhält aber keine Unterstützung durch die Stadt. Auch die Umsetzung des Spielplatz-Konzeptes sei noch so ein Aufregerthema, bei dem die Verwaltung in den Augen des Ortsbeirates vor allem nicht schnell genug agiere. „Das Geld steht bereit – und trotzdem geht es nicht voran", so wird der Ortsvorsteher zitiert. Sein Lieblingsthema ist die Eingemeindung 1974. Das Nachbardorf Altdorf zum Beispiel gehört zum Landkreis Südliche Weinstraße, „was den Kollegen viel mehr Entscheidungsfreiheit und auch finanzielle Möglichkeiten beschert“, so das Credo des Ortsvorstehers in der Rheinpfalz.
Es herrsche ein Zusammengehörigkeitsgefühl über Parteigrenzen hinweg, das auch das Erfolgsrezept der Seniorennachmittage, der Kerwe und der Feste zu sein scheint, exemplarisch vorgeführt am mittlerweile etablierten „Fass uff de Gass“, bei dem die Weingüter gemeinsam ausschenken.
Das Schwimmbad ist ebenfalls ein Lieblingskind des Ortsvorstehers, dass der dahin führende Dorfwiesenweg nicht so befestigt ist, wie vom Ortsbeirat gewünscht ärgert Syring-Lingenfelder auch und muss das Thema nun seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin überlassen.
In der Fußnote zur Ortsbeiratswahl unterlief der Zeitung ein kleiner Fehler: Die SPD hat keine zwei, sondern nur einen Sitz, FWG mit vier und CDU mit drei Plätzen vervollständigen das Gremium.
Im Anschluss erfolgten noch die Portraits der beiden Kandidatinnen bzw. Kandidaten um Syring-Lingenfelders Nachfolge:
Hella Kuhlbrodt ist erst vor drei Jahren nach Duttweiler gezogen und findet die Dorfgemeinschaft „so toll, dass ich mich hier unbedingt engagieren will“. Sie kennt Kommunalpolitik als langjähriges Mitglied des Ortsbeirates von Rheingönheim und war bei den Jusos aktiv. Kuhlbrodt führt den SPD-Ortsverein, der auch Geinsheim und Lachen-Speyerdorf umfasst. Sie will als Ortsvorsteherin die Autofahrer in der Dudostraße bremsen, sich für die Kita einsetzen, den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen und die Bushaltestellen im Ort aufwerten, "nämlich nicht zum Warten einladen“.
Der parteilose Kay Lützel wird zitiert, dass seine Motivation das lebens- und liebenswerte Duttweiler sei. Er war bis 2015 in der Bürgerinitiative Geothermie aktiv hat über über 24 Jahre den Förderverein des Freibades geleitet. Sein Vorbild ist sein Vorgänger, der die Messlatte sehr hoch gelegt hat. "Das muss der Anspruch sein. Wir leben im Ort von einem Zusammengehörigkeitsgefühl, wie es in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr ist.