21. Juni 2019
Musterbetrieb für Öko-Weinbau
Bio-Weingut Mohr-Gutting mit aller Konsequenz umgestellt

"Wir haben 2008 unseren Betrieb mit aller Konsequenz umgestellt", erzählt Junior-Chefin Simone Gutting. "Das hieß für uns, unseren kompletten Weinbaubetrieb zertifizieren zu lassen. Wir wollen damit zeigen, wie ernst uns das mit diesem Projekt ist. Ökologie, Nachhaltigkeit, Umwelt und Klima - das ist für unsere gesamte Familie eine Einstellungssache. Wir leben das in allen Bereichen. Beim Einkaufen, beim Essen, beim Urlaub, in allem. Das durchdringt sich bei uns immer mehr." 

Mit "uns" meint Simone Gutting Ihre Drei-Generationen-Familie. Ihre Mutter Regina Gutting, gebürtige Mohr, war seinerzeit die einzige Winzermeisterin in der Rheinpfalz. Ihr Vater Franz, ein studierter Bauingenieur, erlernte aus Liebe zu seiner Frau das Winzerhandwerk und übernahm später den kompletten An- und Ausbau der Weine. Die passionierte Reiterin Simone Gutting, mit reichlich Berufserfahrung in der Wirtschaftsprüfung, kümmert sich um die betriebswirtschaftlichen Dinge, die Kundenbetreuung, das Marketing und hält alle Fäden in diesem Bio-Weingut zusammen. Wie ihr Vater ist auch ihr Mann Michael Kraus ein Quereinsteiger. Der gelernte Chemiker und passionierte Tänzer kommt mitunter beim Technischen Hilfswerk (THW) als Sprengmeister zu Einsatz. 
Zusammen mit ihren beiden Kindern leben sie schon seit vielen Jahren vor, was erst so richtig in diesem Jahr zum prägenden gesellschaftlichen Thema unserer Zeit wurde: ein konsequent dem Erhalt der Natur und der Umwelt verpflichtetes Leben - sowohl als Winzer wie auch in ihrem ganz normalen Alltag. 
Und der Sieger der 22. Ecovin-Weinprämierung heißt: Weingut Mohr-Gutting 
Längst hat sich ihr 16 Hektar großer Bio-Betrieb weit über die Pfälzer Grenzen hinaus einen Namen gemacht. So konnte jüngst bei der 22. Auflage der Ecovin-Weinprämierung das Weingut Mohr-Gutting unter 93 Teilnehmern die Siegermedaille in Empfang nehmen. 
Simone Gutting: "Wir fragen uns auch ständig: Wo kommt etwas her? Wie können wir auch etwas zurückgeben." 
Gesagt, getan. Ihr Gartengrundstück am Ortseingang haben sie kurzerhand in ein Artengrundstück umfunktioniert. "Wir hoffen, dadurch auch die Lebensräume des Gartenrotschwanzes zu verbessern, der in unseren angrenzenden Weinbergen lebt. Dazu bieten wir einen Wein an, einen Cabernet Blanc. Darüber hinaus haben wir uns 2017 unter dem Stichwort "Nachhaltig leben auf pfälzisch!" dem branchenübergreifenden Netzwerk "Partner des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen" angeschlossen." 
"Wenn wir es nicht schaffen, die Natur zu bewahren", schreiben die Mohr-Guttings in ihrem aktuellen Weinverzeichnis, "werden wir nichts gewinnen, aber viel verlieren! Deshalb haben wir uns die Natur zum Freund gemacht und setzen konsequent auf ökologischen Weinbau." 
Seit 2008 ist ihr Weingut ein zertifizierter Bio-Betrieb und gehört darüber hinaus dem Bundesverband ökologischer Weinbau, Ecovin, an. In der Praxis heißt das: Es werden keine wachstumstreibenden mineralischen Stickstoffdünger verwendet, keine chemisch-synthetischen Fungizide, keine Insektizide und keinerlei Herbizide. Und selbstredend kommen auch keinerlei genverändernde Produkte zum Einsatz. Seit der Ernte 2012 gibt es auch für die Weinverarbeitung im Keller eine einheitlich geregelte EU-Öko-Verordnung, die seitdem ebenfalls penibel umgesetzt wird. 
Eine Bio-Kontrollstelle überwacht die Einhaltung der Regelungen und vergibt jedes Jahr aufs Neue die Zertifizierung des Betriebes. Simone Gutting: "Unsere Weine sind mit dem EU-Siegel, der Nummer der Kontrollstelle und dem ECOVIN-Logo - dessen Verband wir angehören - auf dem Etikett gekennzeichnet." (mehr Infos zu diesem Bio-Weingut gibt es auf https://www.mohr-gutting.de ). 
Wie aus einem Steckenpferd ein professioneller Betriebszweig wurde... 
Neben ihrem Engagement für Natur und Umwelt pflegen die Mohr-Guttings mit ebensolcher Leidenschaft auch ihr Steckenpferd - und das ist der Federweißer. 
"Was mein Großvater Franz Mohr vor über 60 Jahren sehr erfolgreich begann, ist auch heute noch ein Herzstück unseres Weingutes. Als seine Enkeltochter führe ich diese Tradition mit Begeisterung fort", erzählt die Junior-Chefin. Da die Trauben in der Pfalz heutzutage früher als jemals zuvor reifen, kann ihre Familie bereits Ende Augst den ersten Federweißen anbieten. 
"Längst hat sich dieses ehemalige Steckenpferd für uns zu einem professionellen Betriebszweig entwickelt", so Gutting. "Mit über 40.000 Liter Kühlkapazität für frischen Traubenmost und der Erfahrung von sechs Jahrzehnten haben wir deshalb in der gesamten Herbstsaison einen qualitativ astreinen Pfälzer Federweißen und "Roten" im Angebot.

Pressespiegel
Bio, Öko, Umwelt, Nachhaltigkeit, Klima - wir leben das in allen Bereichen pressetext.com, 06.06.2019