"Das war meine letzte Neujahrsansprache. Im Mai sind Kommunalwahlen, ich werde mich dann nicht mehr zur Wahl stellen." sagte Ortvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder am Ende seiner Neujahrsansprache. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, "Ich habe diese Amt mit viel Freude gemacht, viel Herzblut und einen Großteil meiner freien Zeit investiert und werde das auch noch in den nächsten sechs Monaten machen." Positiv seien für ihn die vielen Kontakte mit den Bürgerinnen und Bürgern bei den Festen, Seniorennachmittagen oder bei Geburtstagsbesuchen gewesen, viele gemeinsame Stunden mit den Ortsvorstehern und Bürgermeistern in anderen Orten oder die Besuche in den Patenstädten.
Auch bei der Stadtverwaltung gebe es viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei einem Anruf oder Brief immer ein offenes Ohr für ihn hatten, auf seine Anliegen in angemessener reagierten. Das sei seine Erwartungshaltung und auch absolut notwendig, um die Erwartungen seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erfüllen.
Es gab auch andere, die ihn ignorierten und an ihm vorbei kommunizierten. Auch Entscheidungen des Ortsbeirats werden regelmäßig ignoriert, kritisierte der Ortsvorsteher, vermutlich um zu zeigen, wie unwichtig der Rat ist, hat er zusätzlich noch etwas polemisiert.
Statt nach Wegen zu suchen, Wünsche umzusetzen, werde viel mehr Aufwand verwendet um Gründe für die Nichterfüllung zu finden. Es sei frustrierend und zeitaufwändig, wegen jeder Kleinigkeit den OB um Hilfe zu bitten, das mache ihm keine Freude mehr und nahm den Spaß am Amt.
Als Nachfolger will Kay Lützel kandidieren, den Syring-Lingenfelder im Februar 1995 gebeten hat, den Vorsitz im Förderverein Schwimmbad zu übernehmen und der dieses Amt in diesem Jahr aufgeben will. Syring-Lingenfelder hoffe dass es Lützel gelinge, neue Kommunikationswege und –strukturen aufzubauen.
Vorher hat der Ortsvorsteher noch einmal auf das letzte Jahr und auch über den Tellerrand von Duttweiler hinaus geblickt.
Er mahnte, dass nach dem schlechten Abschneiden der etablierten Parteien die AFD nun in allen deutschen Parlamenten vertreten sei. Zu Bundeskanzlerin Angela Merkel bemerkte er augenzwinkernd, dass sie regelmäßig einen Gruß nach Duttweiler sende, ist die von ihr öfters gezeigte Geste einer raute doch auch im Wappen von Duttweiler zu finden. Kritik fand Syring-Lingenfelder auch beim UN-Migrationspakt, denn ärmere Länder nehmen weitaus mehr Flüchtlinge auf als der reiche Westen. Auch die von Merkel angekündigte Aufstockung der Entwicklungshilfe trifft nicht seine ungeteilte Zustimmung und erinnert daran, dass z.B. fast ein Drittel der Hilfe für Ruanda in die Trikotwerbung einer englischen Fußballmannschaft fließen. China habe einen anderen Weg eingeschlagen, indem das Land direkt in Entwicklungsländern in die Infrastruktur investiert und sich so gleich einen Zugang zu Rohstoffen schaffe.
Neben vielen Vertretern aus der Politik waren diesmal auch die First Responder aus Gommersheim in Duttweiler. Die ehrenamtlichen Ersthelfer betreuen zukünftig auch Duttweiler und stellten sich der Bevölkerung ausführlich vor.
Nachdem der VfL inzwischen nicht mehr am Fußballgeschehen teilnimmt, freute sich Syring-Lingenfelder umso mehr über die Dauerpräsenz der TT-Abteilung in den Medien, die auch erstmals bei deutschen Meisterschaften vertreten waren. Er hat die erfolgreichen Spielerinnen und Spieler samt Trainerstab mit einem kleinen Präsent überrascht.
Zum Abschluss seiner Ansprache machte der bald scheidende Ortsvorsteher Werbung für die vielen Veranstaltungen, die hauptsächlich von den Mitgliedern des Ortsbeirat durchgeführt werden und die deswegen auch zurecht stolz auf sich seien.