In einer Serie berichtet die Rheinpfalz über den "Klimawandel vor der Haustür".
Dazu gehört auch der Weinbau und holte sich dazu die Meinung des Winzers Christian Nett aus Duttweiler, seine aktuellen Herausforderungen und auf welche Sorten er zukünftig setzt.
Im Gegensatz zu den regenarmen Jahren von 2017 bis 2020 gab es in diesem Jahr viel Regen, ähnlich wie 2016. Die Weinberge bräuchten jetzt kein Wasser mehr und sind anfällig für Krankheiten wie den falschen Mehltau. Auch werde sich die Lese im Gegensatz zu den Vorjahren in den September verschieben, so wie früher die Regel war.
Nett beschreibt in dem Artikel auch die Extreme, von wochenlangen Trockenperioden oder auch längerem Regen bis zu Starkregen und Hagel, mit unterschiedlichen Niederschlagsmengen innerhalb weniger Kilometer Umkreis, das für ihn bedeute, dass jeder Weinberg individuell betrachtet werden muss. Die Extreme sind für Nett ein eindeutiger Beleg für den Klimawandel, die Winzer müssten sich dem auch anpassen und sich dem Trend zu größerer Wärme und Trockenheit stellen. Nett habe die Weichen für die Zukunft schon gestellt und sich von klassischen deutschen Sorten wie Portugieser, Morio oder Ortega im Prinzip verabschiedet und setzt stattdessen auf Sauvignon blanc, Merlot, Chardonnay oder Cabernet, die international bekannt seien und somit gut vermarktet werden könnten. Im Sortiment blieben Grau- und Spätburgunder sowie Riesling, den er inzwischen in Lagen anbaut, mit denen die Reben besser zurecht kommen. Abschließend meint Nett, dass an sich auch auf eine Bewässerung einstellen müsse, Deutschland sei aber insgesamt gut positioniert. Für das laufende Jahr erwartet Nett einen klassischen Jahrgang mit moderaten Alkoholgehalten