Vera Mathäss aus Duttweiler äußert sich kritisch zu einer Artikel in der Rheinpfalz:
Zu „Tat hat einen schon getroffen“ (22. Februar):„In Heidelberg haben Studenten vier Wochen nach dem Amoklauf an der Universität mit zwei Toten und drei Verletzten der Opfer gedacht…“ Mit diesen Worten beginnt der Vorspann. Als ich dies las, musste ich an die Familie der getöteten Studentin denken. Was mögen diese empfinden, wenn sie eine solche Überschrift lesen, in der mit den Worten „zwei Tote“ ihre Tochter und der Täter in einem Atemzug genannt werden?Ja, faktisch ist das korrekt – richtig gezählt, zweifellos, doch halte ich diese Formulierung für unsensibel. Sollte man nicht eher von einer getöteten und drei (leicht) verletzten Studentinnen sowie dem Täter, der sich selbst das Leben nahm, sprechen? Wahrscheinlich ist auch mehr oder weniger der Täter Opfer – seiner Umstände oder Erkrankung – und dennoch ist diese Differenzierung wichtig.
Ich selbst durfte die Familie in den Tagen nach dem Attentat begleiten und weiß, wie wichtig es ist, in einer solchen Situation die Worte auf die Goldwaage zu legen, weil sie sonst allzu leicht verletzen können.