Der RSC Kempten war mit sieben Fahrern angereist und bestimmte deshalb auch das Renngeschehen. Andreas Mayr gewann bereits die erste Wertung vor dem Bellheimer Marc Dörrie und seinem Kemptener Teamkollegen Tim Schlichenmaier. Das Feld blieb zuerst zusammen, das sorgte für viele spannende Sprints um Punkte und Prämien. Nachdem Mayr auch die zweite Wertung vor Benedikt Willi (Equipe Stuttgart-Vaihingen) und Schlichenmaier gewann, drückte er weiter aufs Tempo und fuhren schnell einen Vorsprung von 20 Sekunden heraus. Da Mayr die Strecke sehr gut kennt, hat er nach der Zieldurchfahrt das Tempo nicht herausgenommen und damit seinen Vorsprung gehalten. Er gewann dann auch noch die dritte und vierte Wertung, der Sieg war nur noch Formsache. Auch für Schlichenmaier in seinem Windschatten war der zweite Podestplatz in Sichtweite. Jetzt wollten die Allgäuer auch noch den dritten Podestplatz für sich. Das Führungstrio ließ sich angesichts des großen Punktevorsprungs wieder ins Feld zurückfallen. Die Kemptener kontrollierten von dort aus das Feld, während WM-Aspirant Moritz Augenstein seine Sprinter-Qualitäten unter Beweis stellen konnte und souverän die Schlusswertung gewann. Steffen Greger machte den vierfach-Triumh der Allgäuer komplett.
RSC Neustadt-Vorsitzender Christian Mayer betonte, dass der Fortbestand des Rennes nicht gefährdet war, wie dies im letzten Jahr nach dem Ausscheiden der langjährigen Organisatorin Roswitha Mann kolportiert wurde. Das Rennen ist bei den Fahrern sehr beliebt, sie nehmen teilweise Anfahrten bis zu zwei Stunden auf sich, um hier dabei zu. Viel Lob auch von Seriensieger Mayr - er gewann bereits zum vierten Mal - der einige Teamkollegen zu ihrer ersten Teilnahmen in Duttweiler motivierte: "Duttweiler ist immer eine Reise wert, wir müssen dem Veranstalter zeigen, was für ein geiles Rennen sie hier auf die Beine stellen. Auf der ganzen Strecke sorgen Zuschauer für tolle Stimmung, und das Wetter passt irgendwie auch jedes Mal."
Leichte Probleme hatte er allerdings mit seinem Gewinn: Neben seinem und die seines Kollegen Augenstein musste er auch noch ein ausgewachsenen Fernseher in seinem Auto verstauen. Auch die Fahrer aus der Umgebung wie Marc Dörrie, die mit dem Rad anreisten, aus Bellheim mussten mitgereiste Fans bitten, ihre Prämien nach Hause zu bringen. In Duttweiler gibt es immer besonders viel Wein zu gewinnen und viele Fahrer konnten ihre Vorräte wieder auffüllen.
Ähnlich wie Mayr äußerte sich auch Marc Dörrie (Team Bellheimer Silberpils) in der Rheinpfalz: "Marc Dörrie ... freut sich jedes Jahr auf Duttweiler: 'Klar kann man allein gegen die großen Teams wenig ausrichten, aber es ist einfach ein geiles Rennen. Viele Zuschauer und ab Runde eins Vollgas.'“
Dörrie wurde am Ende Sechster und begründete das mit seinem Mechaniker-Einsatz am Tag vorher für seinen Freund Pascal Ackermann bei den Deutschen Meisterschaften in Bad Dürrheim. Der Einsatz entpuppte sich dann aber als Junggesellenabschied für Dörrie, bei dem viele Rennfahrer aus dem Amateur- und Profilager mit dabei waren. Neben Ackermann feierten u.a. Niklas Märkl, John Degenkolb, Alexander Tarlton, Philipp Küllmer oder Richard Weinzheimer. Beim Straßenrennen am Sonntag sorgte die Gruppe mit ihren weißen Shirts für Stimmung und wurde dabei von den Fernsehkameras eingefangen. „Bester Junggesellenabschied“, bekam Dörrie dann auch in Duttweiler mehrmals zu hören. Ein Gruppenbild mit Jan Ullrich war dann auch ein Souvenir.