Die protestantische Kirche ist auf den ersten Blick eine schlichte Dorfkirche, die dennoch einige interessante und beachtenswerte Dinge in sich birgt.
Die Kirche wurde 1832 an Stelle eines alten Bethauses unter großen finanziellen Opfern der Gemeinde errichtet und am 4. November des gleichen Jahres eingeweiht. Folgende Handwerker waren am Bau beteiligt:
- Schreinermeister Probst aus Duttweiler (Kirchenbänke und Altar)
- Zimmermeister Andreas Hellmer aus Lachen (Emporebühne und Kanzel)
- Tünchermeister Philipp Gattermann aus Edenkoben hat die Kanzel und den Pfarrstuhl gestrichen
Die damalige Glocke kam von Meister Springhom aus Frankenthal. Im Jahre 1836 ließ sich die Gemeinde Duttweiler eine neue Orgel durch Orgelbauer Ubhaus aus Kirrweiler fertigen. 1879/1879 wurde die Kirche renoviert, für die Orgel gab es keine Verwendung mehr, sie wurde nach Lustadt in die katholische Kirche St. Laurentius verkauft(1). Die neue Orgel wurde 1984 denkmalsgerecht durch die Firma Steinmeyer restauriert.
Als Turm dient der Kirche ein schlichter Dachreiter. Das darin befindliche Geläut besteht aus drei Glocken und wurde 1921 in Bochum aus Gussstahl gegossen. Entsprechend der damaligen Zeit trägt es markige Namen und Sprüche:
- Vaterlandsglocke: Gestiftet von Johann Friedrich und Theodor Bergdolt. Inschrift: "Mein Donnerstahl hat das Gebot: Deutsch sei dein Geist, deutsch sei dein Gott".
- Totenglocke: Gestiftet von den Familien Bossert, Heinrich Bress, Michael Fischer, Hermann Reif, Johann Lichti II., Theodor Schäfer. Inschrift: "Mit Engeln kreuz ich über Kriegergrüften. Ich bringe Heimatgrüße und Heimatdüfte".
- Hoffnungsglocke: Gestiftet von Wilhelm Kühborth, Johann Kühborth. Emil Vogel. Wilhelm und Johann Syring. Inschrift: "Himmel schaut, euch selbst vertraut, aus Hoffnung ist die Glocke gebaut".
Bis auf Pfarrstuhl und Altar ist noch die ursprüngliche Einrichtung erhalten. Die sonst sehr schlicht gehaltene Kirche wird durch sechs Glasbilder geschmückt. Hinter dem Altar befinden sich zwei Bilder auf denen die Hochzeit von Kana und das letzte Abendmahl dargestellt sind. Diese beiden Fenster stammen von Eberhard Klonk, Marburg/Lahn, aus dem Jahr 1952. An den beiden Seiten über den Gottesdienstbesuchern sind in Lebensgröße Franz von Sickingen mit der Inschrift "Allein Gott in der Höh sei Ehr, lieb dem gemeinen Nutz, Schirm der Gerechtigkeit" und Gustav Adolf mit der Inschrift "Verzage nicht du Häuflein klein", Martin Luther mit der Inschrift "Ein feste Burg ist unser Gott" und Philipp Melanchthon dargestellt (von V. Salle, Stuttgart 1952). Nach Einspruch der Kirchenregierung wurde durch den Wahlspruch "Alles zur Ehre Gottes" das Melanchthon-Bildnis in ein Calvin-Bildnis umgewidmet.
In einer Broschüre zum "Tag des offenen Denkmals" im Jahr 2011 stand folgender Text: Der klassizistische Saalbau von 1832 mit verschiedenen Dachreiter ist ein gut erhaltener Vertreter einer ev. Dorfkirche aus der früheren bayrischen Zeit. 1 "Die Rheinpfalz", 1. Februar 2007: Kirchenorgel mit 680 Pfeifen...
laut dieser Quelle stand die Lustadter Orgel vorher in der katholischen Kirche. Das erscheint aber nicht plausibel, da diese Kirche 1870 wegen Baufälligkeit geschlossen wurde.